G’sund is, wo’s summt

Wenn’s summt und zwitschert, denkt man eigentlich nicht sofort an die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln. Doch genau diese fördern die Attler Gärtner und Bio-Landwirte, wenn sie mit Blühstreifen hilfreiche Insekten anlocken. Denn der Einsatz von Nützlingen hat sich bewährt: Schon seit Jahren vertrauen die Umweltexperten auf die Helfer aus der Natur. Schwebfliegen, Schlupfwespen, Marienkäfer und Florfliegen halten zum Beispiel Blattläuse und Spinnmilben fern und fügen sich zudem in einen nachhaltigen Gartenkreislauf ein. In den summenden Attler Gewächshäusern haben sich bereits Bachstelzen und Amseln angesiedelt. Und auch Laubfrösche sind dort heimisch geworden. Dies sei ein gutes Zeichen für eine intakte und gesunde Umgebung.

Verzicht auf schädliche Chemikalien

Dafür verzichten die Gärtner auf schädliche Chemikalien und haben bei der Düngung weitgehend auf organisch-mineralische Nährstoffversorgung umgestellt, was bei den Bio-Landwirten selbstverständlich ist. Dabei sind die üppigen Blühstreifen, die zwischen den Gemüsebeeten und am Rand der Kartoffel- und Getreidefelder wachsen, nicht nur eine Pracht fürs Auge: Sie sorgen auch im Freien für einen ausgewogenen Lebensraum. Damit die Blühstreifen gut gedeihen, greifen die Gärtner auf einen Trick zurück: „Die unterschiedlichen Blumen entwickeln sich nur optimal, wenn man sie drinnen vorzieht und dann erst die kräftigen Jungpflanzen nach dem letzten Mai-Frost draußen setzt.“ Streue man den Samen direkt im Freien aus, erhalte man nicht die gleiche Vielfalt, so die Erfahrung der Gärtner. Sie bieten außerdem die jungen Blühpflanzen in einer bunten Kombikiste im Attler Markt an.

Kurze Wege

Die Vermarktung über das eigene Ladengeschäft sichert kurze Wege und hohe Qualität der Produkte. Dazu zählen Gemüse, Zier- und Nutzpflanzen aus der Gärtnerei sowie Kartoffeln, Getreide, Mehl, Eier und Fleisch aus dem Attler Naturlandhof. Diverse weitere Produkte, von denen das Team um Marktleiter Stefan Deuschl überzeugt ist, ergänzen das Sortiment. Dieser Produktions- und Vermarktungskreislauf sichere wiederum die Arbeit für die rund 80 Menschen mit Assistenzbedarf, die in der Gärtnerei, in der Landwirtschaft oder im Attler Markt beschäftigt sind. „Regionaler und fairer geht es kaum“, betont Stefan Deuschl.